… und die Knopfwerkstatt im Fernsehen. Bei einem vierstündigen Besuch in Violau hat Anna Singer vom Augsburger Fernsehsender a.tv für einen Beitrag gedreht, der am Dienstag, 19. Januar, in der Sendung „Land & Leute“ ausgestrahlt wurde. Hier könnt ihr ihn euch anschauen:
Der Drehtermin war eine spannende Sache für mich, denn als Redakteurin befrage und fotografiere ich ja normalerweise selbst andere Menschen. Außerdem bin ich es gewohnt, am Rechner meine Texte überarbeiten zu können, bevor ich sie abliefere. Mit Mikro am Rollkragen auf Anhieb sendereif zu sprechen wird nicht oft von mir verlangt. Außerdem erfordert es einige Konzentration, die Messerspitzen an einem Augsburger Knopf zu sticken und gleichzeitig Fragen zu beantworten. Der Knopf dürfte höchstens als B-Ware durchgehen, weil ich mich bestimmt hier und da um einen Faden vertan habe. 😀
Mit im Bild ist mein geliebter Knopfmachertisch, den Jenny und Martin Traumüller für mich aus einem alten Thonet-Tisch gebaut und knopfwerkstattfarben gestrichen haben, und vielleicht wird ja auch mein „Mini-Me“, die kleine Knopfmacherin Helene der Nadelfilzkünstlerin Silke Sordyl aus Illinois, im Film zu sehen sein. Sie trägt unabhängig von den coronabedingt geschlossenen Friseursalons immer eine wilde Mähne, während ich mich morgens bemüht habe, meinen Corona-Schopf mit Schaum und Spray ein bisschen zu zähmen.
Für die Filmaufnahmen haben sich auch unsere Katzen interessiert. Sogar Socke, unsere kleine Diva, hat sich ans Set gewagt und Anna Singer vorsichtig begrüßt.
Kein Dreh ohne Catering! In der Knopfwerkstatt gab’s natürlich passend zum Thema Knopfplätzchen. Ja, ich weiß: Die sehen aus wie ganz gewöhnliche Spitzbuben. Das Besondere daran sind die gemahlenen Mandeln und die abgeriebene Orangenschale im Teig. Falls ihr sie selber ausprobieren wollt, findet ihr das Rezept in einem früheren Blogbeitrag.
Beim Herrichten von Knöpfen, alten Trachten, Rohlingen und anderen Motiven für die Schnittbilder im Film habe ich mich an alte Zeiten erinnert, in denen ich für die Bilder für zahllose Handarbeitsbücher und Sammler-Editionen stunden- und tagelang zusammen mit dem Fotografen Klaus Lipa in dessen Studio gestanden bin. Auf jeden Fall waren Anna Singers Besuch, das Interview und der Dreh eine interessante Erfahrung – auch wenn ich jetzt wieder genau weiß, warum ich normalerweise lieber auf der anderen Seite der Kamera stehe.