Im Gorl-Rausch

Verschiedene Posamentenknöpfe mit Gorl

11. April 2024

Hurra! Endlich habe ich meinen Endgegner unter den Posamentenknopftechniken bezwungen: den Gorl. Dabei handelt es sich um eine kordelartige Verzierung, die nicht etwa aufgenäht, sondern während der Arbeit am Knopf aus Garn gedreht wird – eine ziemlich knifflige Angelegenheit, aber das Ergebnis lohnt die Mühe reichlich.

Meine ersten beiden Gorlknöpfe habe ich 2016 fürs Knopfmacher-Zertifikat mehr schlecht als recht zusammengefriemelt und bin Monika Hoede, der Trachtenberaterin des Bezirks Schwaben, noch heute dankbar, dass sie diese eher stümperhaften Versuche akzeptiert hat. Es folgten einige weitere Versuche und etwas bessere Ergebnisse, aber so recht zufrieden war ich mit meinen Gorlknöpfen nie, und das fuchst mich jetzt seit Jahren.

Mit großem Interesse bestaune ich seit jeher in unserer Facebook-Gruppe „Knöpfe“ die Fotos, wann immer Jürgen Sturma, Trachtenspezialist und Stadtheimatpfleger in Minden/Westfalen, Beispiele seiner perfekten Repliken historischer Gorlknöpfe aus dem Minden-Schaumburger Land zeigt, von denen er schon mal 36 Stück für einen Mantel (plus ein paar Probeknöpfe vorab) anfertigt. Er hat die Gorltechnik über zwei Jahrzehnte hinweg perfektioniert und ist in meinen Augen der ungekrönte „King of Gorl“, auch wenn er selbst augenzwinkernd behauptet, „allenfalls Herzog“ zu sein. Als Monika Hoede vergangenes Jahr ankündigte, ihn als Referenten zur 7. Trachtenwerkwoche nach Babenhausen einzuladen, sah ich meine Chance gekommen, die leidige Wissenslücke endlich zu schließen.

Die Trachtenwerkwoche der Trachtenkultur-Beratung des Bezirks Schwaben findet traditionell in der Jugendbildungs- und Begegnungsstätte – kurz „Jubi“ – in Babenhausen statt.

So kam ich diesmal nicht wie in den vergangenen Jahren als Dozentin, sondern diesmal als wissbegierige Teilnehmerin in die Jugendbildungs- und Begegnungsstätte Babenhausen und hatte neben meinen Holzrohlingen einen ganzen Korb voller Garne im Gepäck, die ich sonst selten verwende: Perlgarn Nr. 8, das ich üblicherweise für Bäumchenknöpfe einsetze, und dünne Baumwollhäkelgarne der Stärken 20 und 30. Außerdem mit dabei: ein Kästchen Birnenbleie mit Wirbel aus meinem Angelkoffer. Auf diese Weise kommt zumindest ein Teil meiner Angelausrüstung doch endlich auch wieder zum Einsatz, wenn ich mir schon allenfalls einen einzigen Tag am Wasser pro Jahr freischaufeln kann.

Jürgen Sturma in einer Weste mit zwei Reihen des kleinen Lindhorster Knopfes

Jürgen Sturma, der 600 km weit angereist war, kam jeden Tag in einer anderen exquisiten Weste mit aufwendigen Knöpfen in den Kursraum und hatte weitere ungewöhnliche Werkzeuge mitgebracht: Zahnsonden. Sie ersetzen bei ihm die geflochtene Kordel, die Knopfmacher einst auf der Rückseite des Knopfes angenäht haben, um damit den Knopf zu drehen, sodass sich der Gorlfaden gleichmäßig um den Arbeitsfaden, die „Seele“, legt. Das Bleigewicht auf dem Gorlfaden verhindert dabei, dass das Garn zu schnell und ohne Widerstand abläuft. Wie schwer es sein musste, fand ich durch Experimentieren mit verschiedenen Gewichten heraus und landete schließlich bei einem kleinen Blei von weniger als zehn Gramm.

Zahnsonde und Angelblei als Hilfsmittel beim Gorldrehen

Wir sieben Teilnehmerinnen hatten anfangs unsere liebe Mühe, die Sonde immer an ihrem Platz zu halten und mit Daumen und Zeigefinger der linken Hand die Wicklungen sauber zusammenzuschieben, aber mit der Zeit lernten wir das Hilfsmittel schätzen. Alle Knöpfe, mit denen wir uns im Laufe der Woche beschäftigten, basieren auf dem klassischen Sternknopf, unterscheiden sich aber in der Art der Hilfsstrukturen, an denen die Gorlstege fixiert werden.

Isenstedter Knöpfe

Bei unserem ersten Übungsprojekt, dem Isenstedter Knopf mit einer relativ bescheidenen Gorlverzierung, gerieten viele Gorlstrecken noch krumm und schief, aber nach und nach fand jede von uns zu ihrem Arbeitsrhythmus, zum richtigen Abstand zwischen dem Garnknäuel, den wir in einer Schale tanzen ließen, und zum (mehr oder weniger) perfekten Winkel zwischen Arbeits- und Gorlfaden.

Dass ausgerechnet die altvertraute Umrandung mit Languettenstichen mich vor neue Probleme stellen würde, hatte ich nicht erwartet: Jürgen Sturma arbeitet eine erste Runde aus sehr dichten Languettenstichen um den Hilfsfaden, sticht in der zweiten Runde nur noch in jede zweite Schlinge ein und zieht die Umrandung anschließend bereits auf die Rückseite, wo er sie in einer selbst entwickelten Methode dekorativ und fest annäht. Bei seinen Knöpfen sieht das großartig aus, bei meinen wirkte die Umrandung löchrig wie ein altes Fischernetz, sodass ich zu meiner langwierigeren Methode mehrerer Languettenrunden zurückkehrte.

Jürgen Sturma bei der Arbeit: Gerade bei Schwarz in Schwarz gestalteten Knöpfen ist eine beleuchtete Lupe von großem Nutzen.

Die Herausforderungen im Kurs nahmen von Tag zu Tag zu: Beim Friller Knopf galt es zum Beispiel, statt der doppelten Gorlstege beim Isenstedter nun kleine Rosen oder Bäckchen aus vier kurzen Gorlstrecken zu arbeiten, an denen ich bisher immer gescheitert war. Nun gelangen mir die Röschen fast mühelos, sodass ich vor lauter Begeisterung gleich mehrere Friller nacheinander produzierte.

Friller Knöpfe (beim schwarzen Knopf rechts oben fehlt noch die Einfassung)

Den Lindhorster Knopf gibt es gleich zweimal: in einer kleinen und einer großen Variante, beide ohne Einfassung, aber mit besonders üppiger Gorlverzierung. Beim kleinen Lindhorster mit seinem doppelten Stern aus Gorlstegen und über die Kante herabgezogenen Spitzen besteht die größte Schwierigkeit darin, die richtige Reihenfolge beim Gorlen einzuhalten, ähnlich wie beim berühmten „Haus vom Nikolaus“, bei dem man ja auch nicht erst die komplette Außenkontur schließen darf, weil man sonst die Linien im Inneren nicht mehr in einem Zug zeichnen kann. Manchmal mussten wir ein bisschen schummeln, aber am Ende hatten wir alle den Bogen raus. Außerdem waren wir geradezu zum Naschen von Schoko-Ostereiern gezwungen, um Material für die glitzernden Folienspiegel im Zentrum zu gewinnen.

Kleine Lindhorster Knöpfe, zum Teil mit Folienspiegel in der Mitte

Den großen Lindhorster Rockknopf hatte Jürgen Sturma für den krönenden Abschluss vorgesehen. Hätten wir in seinem Handout gleich am Anfang bis dorthin weitergeblättert, wäre uns vermutlich angesichts dreireihiger Gorlstege schwindlig geworden. Doch nach einigen Tagen Übung erschien uns die Aufgabe lösbar. Lediglich die Wickelstiche um die Hilfsstruktur-Fäden im Zentrum waren ein wenig kompliziert, weil sich die Fäden ständig übereinanderschoben. Schließlich gelangen uns einige recht ansehnliche Exemplare. Hier seht ihr meine beiden Werkstücke:

Große Lindhorster Rockknöpfe

Am Ende der Woche hatte ich mein Gorl-Trauma definitiv überwunden und mich in einen regelrechten Rausch gegorlt, sodass ich mir noch vor dem Feierabendbier am letzten Abend eine besondere Aufgabe stellte: Weil mir Jürgens elegante, rein schwarze Gorlknöpfe besonders gut gefallen, fertigte ich je einen Isenstedter und einen Friller aus Seiden- und Baumwollgarn in Schwarz an. Den Rest muss die Übung bringen!

Bei der abschließenden Werkschau am Sonntagvormittag trug jede von uns Kursteilnehmerinnen gleich mehrere gelungene Gorlknöpfe zu unserer gemeinsamen Präsentation bei, die Jürgen durch seine Exponate ergänzte. Er beantwortete auch mehr als eine Stunde lang alle Fragen aus den anderen Kursen zur Knopfmacherei im Allgemeinen und zur Gorltechnik und den Knöpfen aus dem Minden-Schaumburger Land im Besonderen.

Selbstverständlich wurde während der Trachtenwerkwoche nicht ausschließlich in den Werkgruppen gearbeitet, die bei Gertrud Agricola-Straßer Mieder, bei Margit Hummel Röhrlhosen oder einen schmalen Rock und bei Ute Palmer-Wagner Gollerblusen und geknöpfte Oberteile nähten. Zwischendurch hatten wir die Gelegenheit, zusammen mit Thea Baur Stoffe oder fertige Tischdecken mit wunderschönen alten Modeln zu bedrucken.

Dieses Rosenmuster ziert jetzt eine Mitteldecke für unseren Gartentisch.
Ein schöner Streifenschal aus Halbleinen bekam durch die Rankenborte eine verspielte Note.

Am Schnuppernachmittag entschied ich mich unter verschiedenen Angeboten für den Rüschenkurs bei Gertrud Agricola-Straßer, wo ich endlich die Rosenrüsche, die Dachrüsche und – mit mäßigem Erfolg – die Herzrüsche in der Praxis kennenlernte, die mir beim Lektorat des Rüschenbuches der Trachtenkultur-Beratung bereits begegnet waren. Währenddessen wickelte Jürgen mit seiner Schnuppertruppe Pfeilspitzenknöpfe und Knöpfe auf sternförmigen Rohlingen.

Wenn die Falten eingelegt und gesteckt sind, wird die Rosenrüsche mittig mit der Nähmaschine abgesteppt.
Anschließend werden die Röschen einzeln von Hand genäht.
Die Kreisheimatstube Stoffenried
Weiher und Kirche in Stoffenried

Ein abendlicher Ausflug führte uns nach Stoffenried, wo Kreisheimatpflegerin Bärbel Mettenleiter-Strobel uns durch die Museumsgebäude der Kreisheimatstube führte und uns unterhaltsam und kundig allerlei über die einstigen Lebensverhältnisse auf dem Lande erzählte. Vor der Rückfahrt nach Babenhausen durften wir dann noch das hausgebraute Bier probieren.

Das Vergissmeinnicht soll mich daran erinnern, die Technik des Gorlens zu üben und nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.

Die Tage nach der Trachtenwerkwoche sind im Flug vergangen, denn in meinem Redaktionsbüro war über die Kurstage einiges an Arbeit liegen geblieben, und am kommenden Wochenende steht schon das nächste Knopf-Event an: die Knopfmachertage der Trachtenkultur-Beratung des Bezirks Schwaben im Landauer-Haus in Krumbach, bei denen ich einen Tag lang Sticktechniken für Knöpfe im viktorianischen Stil zeigen darf. An den beiden anderen Tagen freue ich mich darauf, von Sandra-Janine Müller und Monika Hoede zu lernen.

Eine Überraschung gab es am Montag: Durch den Anruf einer Frau aus Niederbayern erfuhr ich, dass das Bayerische Fernsehen am Nachmittag in „Wir in Bayern“ die „Homestory“ aus der Knopfwerkstatt wiederholt hatte, die Julia Seidl vor zwei Jahren in Violau gedreht hat. Wer den Beitrag damals versäumt hat oder noch einmal sehen will, hat jetzt hier in der Mediathek die Gelegenheit dazu (ca. ab Minute 31:30):

„Wir in Bayern“, Sendung von Montag, 8. April 2024

Viktorianische Variationen

Eine spannende und ereignisreiche Trachtenwerkwoche liegt hinter mir und wird sicher noch eine ganze Weile nachklingen. Nachdem ich im vergangenen Jahr einer Gruppe die Grundlagen der Posamenten- und Zwirnknopfmacherei beibringen durfte, hatte sich Monika Hoede, die Trachtenberaterin des Bezirks Schwaben, diesmal ein ganz besonderes Thema gewünscht: Posamentenknöpfe im viktorianischen Stil, wie sie in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Mode waren. (Einige Originale kann man online an Kostümen aus dem Fundus des Metropolitan Museum of Art, New York, bewundern.)

Blüte und Stern, Empire, Snowflake und Pinwheel: Die Posamentenknöpfe im viktorianischen Stil waren Thema meines fünftägigen Workshops bei der Trachtenwerkwoche.

Bei dieser Art textiler Knöpfe wird über einem mit Stoff oder Garn bezogenen Rohling ein speichenartiges Grundgerüst aus Fäden, die sogenannte Tortenschnürung, gespannt und kunstvoll bestickt. Je nach Art der Stickerei entstehen Blüte oder Stern, Empire, Snowflake oder Pinwheel, wie die englische Knopfmacherin Gina Barrett die unterschiedlichen Muster in ihrem Buch Buttons – A Passementerie Workshop Manual (Lincolnshire 2013) nennt. Sie hat übrigens eine ganze Reihe interessanter Originale auf Pinterest zusammengetragen.

Über viele Wochen hinweg habe ich mich in dieses interessante Thema vertieft, Musterknöpfe angefertigt, Schritt-für-Schritt-Fotos aufgenommen, Anleitungsblätter und eine Powerpoint-Präsentation erarbeitet und war dann ziemlich enttäuscht, dass der Kurs im Februar wegen geringer Anmeldezahlen auf der Kippe stand. Umso schöner, dass schließlich ein knopfbegeistertes Quartett zusammenkam, das mit mir die Möglichkeiten der historischen Techniken erkundete.

Mit Stoff oder Garn bezogene Holzrohlinge dienen als Grundlage für viktorianische Knöpfe. Nicht historisch korrekt, aber interessant zu bearbeiten sind außerdem Abschnitte von Filzkugeln.

Womöglich wähnte sich meine Gruppe gleich zu Beginn auf dem falschen Dampfer, denn statt Holzrohlingen und Garn gab es erst einmal Vlies- und Kammzugwolle, warmes Wasser in Schüsseln, Seife, Handtücher und genoppte Silikontopflappen. Wir filzten tischtennisballgroße Kugeln, aus denen wir später kuppelförmige Rohlinge schneiden wollten. Und weil die Filzkugeln einige Tage zum Trocknen brauchen, mussten wir sie möglichst früh herstellen.

Anschließend umwickelten wir Holzrohlinge mit Baumwollsticktwist oder überzogen sie mit Stoff. Was für ein Glück, dass in den anderen Workshops genäht wurde! So bekamen wir zusätzlich zu den von mir mitgebrachten Patchworkstoffen wundervolle Reste von Jacquardgeweben, Seiden-, Samt- und sogar Tweedstoffen, mit denen wir experimentieren konnten. Da wurden winzige Rohlinge mit feiner Seide umhüllt und Kreise aus grobem Tweed um Holzkuppeln mit 5 cm Durchmesser gespannt. Jedes neue Stückchen Stoff, das aus einem der anderen Räume in unsere Knopfwerkstatt wanderte, inspirierte uns, sodass am Ende jede und jeder von uns mindestens ein halbes Dutzend vorbereitete Rohlinge vor sich liegen hatte.

Work in progress: Hier entstehen Blütenknöpfe im viktorianischen Stil – und jeder wirkt anders.

An Blüte und Stern erkundeten wir tags darauf die unterschiedliche Wirkung von Rückstichen und Stielstichen in Runden, widmeten uns an den folgenden Tagen der dekorativen Randgestaltung am Empire- und Snowflake-Knopf und schlossen schließlich mit dem Windrad- oder Pinwheel-Knopf ab, bei dem durch geschicktes Sticken ein spitzenartiges Muster auf der Grundlage aus Stoff oder Garn entsteht. Besonders gefreut und beeindruckt haben mich dabei die Fantasie und die Kreativität, mit der die drei Frauen und der Mann in meinem Kurs Stiche und Gestaltungsmöglichkeiten kombinierten oder neue Varianten erfanden. Als wir die Ergebnisse der Kurswoche für das Abschlussfoto arrangierten, staunten wir selbst über die Vielfalt an unterschiedlichen Knöpfen.

Kaum zu glauben, dass eine der Teilnehmerinnen sich noch nie zuvor mit dem Thema Posamentenknöpfe beschäftigt hatte! Ihr gelangen von Anfang an ebenso schöne und kunstvolle Werke wie allen anderen, und in einer Pause holte sie mal eben mit mir die Grundlagen für Sternknopf und Glatten Knopf nach. Chapeau!

Wie schon im vergangenen Jahr war es wunderbar, ein Thema über mehrere Tage hinweg zu entwickeln und dabei – anders als bei Tages- oder Abendkursen – auch die Muße für eigene Gestaltungsvarianten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu haben. Ein großer Luxus, den ich sehr zu schätzen weiß!

Einige Dutzend fantasievoll gestalteter Knöpfe im viktorianischen Stil kamen in der Trachtenwerkwoche zusammen – und zusätzlich einige Harlekinknöpfe aus den Schnupperkursen.

Immer wieder wurden wir durch zusätzliche Angebote aus unseren Workshop-Räumen gelockt, zum Beispiel bei der Stoff- und Garn-Tauschbörse, bei der allerlei Schätze aus den Schränken und Nähstuben der Teilnehmerinnen ans Licht kamen: altes Leinen, Zählstoffe und Stickbänder aus einem aufgelassenen Handarbeitsladen, überzählige Strickgarnknäuel, Bänder, Borten, Knöpfe, historische Nadelmäppchen und Skurrilitäten wie alte Bügeleisen, die sich hervorragend als Gewichte beim Nähen eignen, und eine Pelzstola aus Urgroßmutters Zeiten. Gut eine Stunde lang wurde gesichtet, getauscht und gefeilscht, bis viele der Raritäten eine neue Besitzerin gefunden hatten.

Stoffe, Bänder, Borten, Garne und allerlei Skurriles wie diese historischen Bügeleisen wechselten bei der Tauschbörse die Besitzerinnen.

Am Donnerstagnachmittag und -abend hatten die Teilnehmerinnen aller Workshops die Gelegenheit, in andere Bereiche hineinzuschnuppern. Bei Maria Tyroller wurden Ringtaschen als edle Alternative zur Plastiktüte geschneidert, Monika Hoede zeigte, wie dekorative Schachteln aus Graupappe nach Vorbildern aus dem 19. Jahrhundert genäht werden, Ute Palmer-Wagner erklärte das Sticken von sogenannten Flohfenstern, und ich lud zum Gestalten von Harlekinknöpfen ein.

Harlekinknöpfe, mal knallbunt, mal dezent Ton in Ton, wurden in den beiden Schnupperkursen gewickelt und gewebt.

Zehn Teilnehmerinnen in zwei Gruppen ließen sich auf das Knopf-Abenteuer ein und kreierten sechseckige Knöpfe mit Rhombenmuster – manche in den typischen Harlekinfarben Gelb, Rot, Blau und Grün oder anderen stark kontrastierenden Farbkombinationen, manche in Blau- und Grüntönen mit leuchtend kontrastierenden Rasterlinien in Orange oder zurückhaltend Ton in Ton.

Ein abendlicher Ausflug führte uns alle ins rund 15 Kilometer entfernte Krumbach zum Landauer-Haus, dem Sitz der Trachtenkultur-Beratung des Bezirks Schwaben. Dort informierte uns der Historiker Alexander Smit, wissenschaftlicher Volontär der Einrichtung, über die Geschichte des traditionsreichen Hauses, das einst der Familie jüdischer Geschäftsleute gehört hatte, und führte durch die Knopfausstellung mit historischen Originalen und modernen Interpretationen der alten Knöpfe .

Der Historiker Alexander Smit, wissenschaftlicher Volontär der Trachtenkultur-Beratung, führte die Teilnehmerinnen der Trachtenwerkwoche durch die Räume des Landauer-Hauses und zeigte unter anderem die dort ausgestellten Mustertrachten.
Der Knopftisch verbindet meine beiden Berufe: Der alte Setzkasten aus einer Druckerei steht für das Redaktionsbüro, die Knöpfe darin kommen aus der Knopfwerkstatt. Foto: Georg Drexel

Dort gab es auch ein Wiedersehen mit meinem Knopftisch, der schon einige Jahre mit der Ausstellung gewandert ist und nun dauerhaft seinen Platz bei der Trachtenkultur-Beratung gefunden hat, was mich sehr freut.

1 Kugel = 2 viktorianische Knöpfe: Die Filzkugel habe ich wie zwei halbkugelförmige Filzrohlinge mit Blütenmotiven und Snowflake-Borte bestickt.

Während des anschließenden Gedankenaustauschs bei Getränken und Gebäck habe ich eine Idee umgesetzt, die mir am Nachmittag durch den Kopf geschossen war: Wenn man zwei Filzhalbkugeln als Knopfrohlinge verwenden kann, müsste doch eine vollständige Kugel ebenfalls mit einer Tortenschnürung versehen und im viktorianischen Stil bestickt werden können. Also verpasste ich einer Kugel einen provisorischen „Äquator“ aus Garn, überspannte sie mit einer Tortenschnürung und stickte erst zwei Snowflake-Borten ober- und unterhalb der Äquatorlinie und anschließend je eine doppelte Blüte auf die Pole – einmal im Rück- und einmal im Stielstich, bevor ich den Hilfsfaden für den „Äquator“ wieder entfernte. Das Ergebnis ermutigt mich, an diesem Experiment weiterzuarbeiten.

Auch ein anderes Projekt reizt mich schon lange: das sogenannte Strunz- oder Schnorrtäschchen, wie es Monika Hoede schon vor Jahren für unser gemeinsames (und inzwischen leider längst vergriffenes) Buch „Die ganze Welt der Knöpfe“ angefertigt und beschrieben hat. Sie schreibt dazu: „Strunztäschchen dienen als zusätzliche Tasche zur Eingrifftasche im Rock. Die Strunztäschchen wurden unter der Schürze umgebunden; ihre individuelle Schönheit verbarg sich also im Alltag. […] Ein Strunztäschchen mag Taschentücher, Geld und kleine Habseligkeiten enthalten; für den Kirchgang Klingelbeutelgeld und ein Sträußchen zum Dran-Riechen und Wachhalten; für den Besuch bei der Freundin ein Strickzeug als Ausrede, damit man nicht dem Müßiggang verfiel. Die mir aus Hessen und Franken bekannten Taschen kenne ich als Schnorrtaschen; das steht für Müßiggang und hat nichts mit dem Schnorren im Sinne von Betteln […] zu tun.“

Dieses Strunztäschchen hat Monika Hoede aus einer Stickerei von Trudel Hoede angefertigt.

Inzwischen gestaltet Monika Hoede gern als Erinnerung an eine bestimmte Zeit Strunztäschchen, die sie mit allerlei Elementen aus eben dieser Lebensphase versieht. Die Tasche, die während der Trachtenwerkwoche in Babenhausen entstand, ist unter anderem mit Schneckenknöpfen von den Knopfmachertagen vor einigen Wochen und mit einem bunten Harlekinknopf verziert.

Dieses reich mit Bändern, Borten, Quasten und Knöpfen verzierte Strunztäschchen erinnert Monika Hoede an das Frühjahr 2023.

Die Idee fasziniert mich. Und weil ich während der Trachtenwerkwoche einige Stoffreste in hinreißenden Blaugrüntönen geschenkt bekommen oder gegen Knöpfe eingetauscht habe, liegt das Material für mein Strunztäschchen schon bereit. Jetzt fehlt nur noch die Zeit.

Aus diesen zauberhaften Stoffen könnte mein Strunztäschchen entstehen.

Apropos Zeit: Auch wenn am Beginn der Trachtenwerkwoche der Abschied in weiter Ferne zu liegen schien, verflogen die Tage im Nu. Trotzdem habe ich in einer Mittagspause einen kleinen Spaziergang ins Städtchen geschafft und die sehr sehenswerte Pfarrkirche St. Andreas mit einem ungewöhnlichen Kreuzweg-Treppenhaus besucht.

Das Fuggerschloss und die Pfarrkirche St. Andreas prägen die Innenstadt von Babenhausen.

Bei einem gemeinsamen Frühstück im Café Rosa haben wir einander schließlich am Sonntagvormittag gegenseitig die Werke der Woche präsentiert und endlich auch die Spenzer, Röcke und Leibchen als Ganzes gesehen, mit deren Stoffresten wir unsere Knopfrohlinge überzogen hatten. An manch einem der Modelle hat zu unserer Freude auch einer der viktorianischen Knöpfe Platz gefunden.

Bevor wir alle die Heimreise antraten, hat Monika Hoede uns verraten, dass die Planung für die nächste Trachtenwerkwoche schon läuft: Sie wird wieder mit mehreren Workshops in der Woche nach Ostern vom 2. bis zum 7. April 2024 stattfinden. Es lohnt sich, die Tage schon jetzt im neuen Kalender zu blocken und im Urlaubskalender einzutragen!

Mit einem üppigen Frühstück im Café Rosa endete die Trachtenwerkwoche am Sonntag.

Die Knopfwerkstatt unterwegs

Knopfwerkstatt on tour
So sieht es aus, wenn die Knopfwerkstatt auf Reisen geht.

Eine ganze Weile war es hier im Blog ziemlich ruhig. Das lag aber nicht etwa daran, dass die Knopfwerkstatt Winterschlaf gehalten hätte – im Gegenteil! In den vergangenen Wochen war ich ziemlich oft auf Achse, um in der Schweiz, Niedersachsen und Schwaben Kurse zu geben. Nach der langen pandemiebedingten Pause hat es viel Freude gemacht, an schönen und außergewöhnlichen Orten kreativen Menschen zu begegnen und sie für die Knopfmacherei zu begeistern.

Zwirn- und Posamentenknöpfe im Berner Oberland

Ballenbergzentrum im Berner Oberland
Das Ballenbergzentrum im Berner Oberland: Hier wird altes Handwerk gepflegt und weitergegeben.

Im Februar wurde endlich mein langgehegter Traum wahr, Kurse im Ballenbergzentrum im Berner Oberland zu geben. Das Konzept des Kurszentrums, das dem Freilichtmuseum Ballenberg angegliedert ist, fasziniert mich seit vielen Jahren, denn dort werden viele fast vergessene Handwerkstechniken weitergegeben und am Leben erhalten, beispielsweise der Bogenbau, der Bau von Holzbrunnen, Sgraffitotechniken – und nun eben auch die Knopfmacherei.

Jeweils zwei Tage unterrichtete ich Zwirn- und Posamentenknopftechniken in einem wunderbar hellen und großen Seminarraum, immer unterstützt von Geschäftsführer Philipp Kuntze und Techniker Lukas Wanner, wenn es beispielsweise darum ging, einen Steckdosenadapter zu organisieren. Die Kursteilnehmerinnen waren mit viel Elan und Talent bei der Sache, wie unsere Abschlussfotos zeigen:

Vom Sternknopf bis zum Pfeilspitzenknopf: die Ergebnisse des Posamentenknopfkurses im Ballenbergzentrum
Der bescheidene Zwirnknopf wird zum Schmuckstück: die Ergebnisse des Zwirnknopfkurses im Ballenbergzentrum

Nach Kursende habe ich in der Abenddämmerung die Gelegenheit genutzt, mich ein bisschen in Brienz und im noch geschlossenen Freilichtmuseum umzusehen, und freue mich umso mehr darauf, Anfang Juli und im Oktober wieder ins Berner Oberland zu reisen und dort zu unterrichten. (Wer sich für die Kurse interessiert, findet hier alle Informationen zu Programm und Anmeldung.)

Der Brienzer See im Februar in der Abenddämmerung
Hofstetten, der Ort zu dem das Ballenbergzentrum gehört, ist auch Sitz der Firma Trauffer, die Holztiere herstellt. Deren rotbunten Kühe haben mich zu diesem Schweiz-Stillleben inspiriert.

Knopfmachertage online

Die Knopfmachertage der Trachtenkulturberatung des Bezirks Schwaben fanden wegen der Corona-Einschränkungen online statt, was einerseits schade war, andererseits aber auch Interessentinnen die Teilnahme ermöglichte, die nicht aus großer Entfernung hätten anreisen können.

Drei Themen standen auf dem Programm: Sandra-Janine Müller machte den Anfang mit „Vier Ecken hat mein Knopf“. Ich hatte eigentlich in meinem Redaktionsbüro so viel Arbeit, dass ich „nur mal eine Stunde“ online vorbeischauen wollte, habe mich aber dann doch fasziniert quasi festgewickelt und war am Ende an allen drei Tagen von Anfang bis Ende dabei. In den sieben Stunden mit Sandra entstand eine ganze Kollektion von Knöpfen mit spannenden grafischen Mustern.

Meine Ergebnisse aus Sandra-Janine Müllers Online-Kurs „Vier Ecken hat mein Knopf“

Am zweiten Knopfmachertag waren auch wir erfahreneren Knopfmacherinnen stark gefordert, als Trachtenberaterin Monika Hoede uns in die Kunst des „figurierten Knopfes mit Lahnringen“ einführte. Das Gorldrehen, also die Gestaltung plastischer, kordelartig wirkender Muster auf der Knopfoberfläche, ist eine Technik, die viel Übung erfordert und mir schon bei der Vorbereitung aufs Knopfmacherzertifikat einiges Kopfzerbrechen bereitet hat, aber wir alle haben die Herausforderung gemeistert.

Figurierte Knöpfe mit Lahnringen: meine Übungsstücke vom zweiten Knopfmachertag

Am dritten Knopfmachertag ging es entspannter zu: Ich durfte unter dem Motto „Souvenirs, Souvenirs“ zeigen, wie sich Kronkorken, Münzen, Teile alter Metallknöpfe oder andere Elemente in Zwirnknöpfe einarbeiten lassen. Wer wollte, konnte unter dem Kronkorken auch einen Magneten verstecken und den fertigen Knopf als Nadelhalter für den Knopfmachertisch verwenden.

Meine Beispiele vom Knopfmachertag Nummer drei: Zwirnknöpfe mit eingearbeiteten Elementen

Knopfpassion in der Kunststätte Bossard

Zu meiner großen Freude kam Anfang April endlich auch ein weiterer Kurs zustande, der schon mehrmals hatte verschoben werden müssen: Ein Wochenende lang gestaltete ich mit Frauen aus dem hohen Norden Knöpfe in der Kunststätte Bossard bei Jesteburg in der Lüneburger Heide. Ein außergewöhnlicher, inspirierender Ort!

Die Kunststätte Bossard wurde zwischen 1911 und 1950 vom Künstlerpaar Johann Michael Bossard und seiner Frau Jutta Bossard-Krull im Norden der Lüneburger Heide als Gesamtkunstwerk angelegt.

Im sogenannten Schweizer Schuppen, der einst als Holzlager diente und jetzt zu einem attraktiven Seminarraum umgebaut ist, beschäftigten wir uns zwei Tage lang mit den Grundlagen der Knopfmacherei – vom Sternknopf und dem Glatten Knopf bis zum gewebten Sternknopf und dem Augsburger Knopf. Am zweiten Tag war dann auch noch ein Exkurs in Richtung Zwirnknöpfe drin. Über den Bildschirm, auf dem sonst ein Info-Video über die Kunststätte gezeigt wird, konnte ich bequem per Kamera und Laptop alle Arbeitsschritte und Bilder fertiger Knöpfe mit coronakonformem Abstand zeigen.

Den Bildschirm mit dem Bossard-Video durften wir für den Kurs nutzen.
Der Schweizer Schuppen, das ehemalige Holzlager der Bossards, dient heute als schöner Seminarraum.

Eine vielfältige Kollektion an Knöpfen ist in der Kunststätte Bossard entstanden – besonders beachtlich, weil fast alle Teilnehmerinnen komplette Neulinge in Sachen Knopfmacherei waren.

Das Knopfmacherhandwerk im Ries

Gleich zweimal führte mich der Weg in diesem Frühjahr ins Ries. Dort zeigte das zauberhafte Museum KulturLand Ries in Maihingen sieben Wochen lang die Sonderausstellung „Das Knopfmacherhandwerk im Ries“, zu der ich meinen Beistelltisch aus einem historischen Setzkasten mit über hundert Knöpfen und meine Knopfuhr als Leihgaben beitragen durfte.

So könnte das Wohnzimmer einer Knopfmacherin aussehen: Exponate verschiedener Leihgeberinnen in der Ausstellung „Das Knopfmacherhandwerk im Ries“ im Museum KulturLand Ries in Maihingen.

So unternahm ich mit meinem Mann Franz einen Ausflug zur Ausstellungseröffnung Anfang März, bei der wir nicht nur die vielen Kleidungsstücke, Werkzeuge, Knöpfe und Dokumente aus dem Archiv der Trachtenkulturberatung des Bezirks Schwaben und die Neuinterpretationen moderner Knopfmacherinnen bewunderten, sondern auch einige gute Bekannte trafen – ein wichtiger Aspekt jeder Vernissage!

Probieren geht bekanntlich über Studieren! Wer durch die Ausstellung Lust bekommen hatte, sich selbst in der Knopfmacherei zu versuchen, bekam die Möglichkeit dazu Anfang April. Eigentlich war nur ein Nachmittagskurs geplant, aber weil das Interesse erfreulich groß und die Warteliste bald lang war, entschlossen die Museumsleitung und ich uns dazu, vormittags einen zweiten Kurs anzubieten. Wie immer in solchen Basis-Workshops war es faszinierend zu erleben, wie sich die Finger und die Köpfe nach der ersten Stunde angestrengten Haltens und Wickelns entspannten und die Ideen für neue Kreationen sprudelten. Außerdem staune ich immer wieder darüber, welche Farbkombinationen die Teilnehmer:innen aus dem Angebot an Garnfarben zusammenstellen, die ich mitbringe.

Zwei dreistündige Grundkurse bot das Museum KulturLand Ries im Begleitprogramm zur Ausstellung „Das Knopfmacherhandwerk im Ries“ an. Ich finde, die Ergebnisse können sich wirklich sehen lassen!

Zwirnknopf trifft Nadelkissen

Eine kleine, aber sehr motivierte Runde traf sich Mitte März im Landauer-Haus in Krumbach, dem Sitz der Trachtenkulturberatung des Bezirks Schwaben, um Nadelkissen mit Zwirnknöpfen anzufertigen. Wer wollte, konnte einen Magneten einarbeiten, auf dem die Nadeln haften bleiben – sehr praktisch zum Beispiel für Nähnadeln, die sonst gelegentlich auf Nimmerwiedersehen (aber manchmal bis zum Wiederpieksen) in der Füllung eines Nadelkissens verschwinden.

Nadelkissen in Kürbis- und Sternform und eine Auswahl bunter Zwirnknöpfe aus dem Kurs im Landauer-Haus

Sechs Tage im Knopfrausch: die Trachtenwerkwoche

Die Jugendbildungsstätte des Bezirks Schwaben bot optimale Voraussetzungen für die Trachtenwerkwoche.

Nach Ostern folgte schließlich ein weiterer Höhepunkt in diesem Kursjahr: die Trachtenwerkwoche in Babenhausen, organisiert von Monika Hoede, der Trachtenberaterin des Bezirks Schwaben. Welch eine Chance und zugleich Herausforderung, eine höchst interessierte Gruppe von fünf Frauen und zwei Männern in rund 24 Kursstunden vom ersten achtzackigen Sternknopf bis zu anspruchsvollen Wickel- und Webtechniken zu führen! Die Voraussetzungen hätten besser nicht sein können: Die Sonne schien, vor unserem großzügigen Seminarraum in der Jugendbildungsstätte des Bezirks Schwaben, kurz Jubi, stand ein Kirschbaum in voller Blüte, die Küche verwöhnte uns mit ausgezeichneten vegetarischen Mahlzeiten, und die Gruppe harmonierte hervorragend.

So konnten wir bei der abschließenden Werkschau ein köstliches Knopfmenü als Augenschmaus präsentieren:
Entré: Salatkomposition von Sternknopf und Glattem Knopf
Zwischengang: Augsburger Knöpfle mit scharf angestickten Flügelchen
Hauptgericht: Filetierter Viereckknopf nach Ottobeurer Art im Languettenmantel
Für Vegetarier: Frühlingsblüten vom Knöpflesbaum
Dessert: Magnetisierte Zwirnknöpfe mit Biertopping

Als Menü präsentierte der Knopfmacherkurs seine Resultate am Ende der Trachtenwerkwoche.

Endlich hatten wir auch die Gelegenheit, die Sattelröcke, Werktagsgewänder, Strunztäschchen, Spenzer und Stoffdrucke zu bewundern, die in den Kursen von Gertrud Agricola-Straßer, Maria Tyroller, Ute Palmer-Wagner, Monika Hoede und Thea Baur entstanden waren. Gerade am letzten Abend waren die Nähmaschinen noch bis tief in die Nacht heißgelaufen, damit die Projekte auch wirklich fertig wurden.

Immerhin blieb zwischendurch noch ein wenig Zeit, mir von Monika Hoede endlich den Brezelknoten zeigen zu lassen, bei dem die Verknüpfung der Hirnhälften ganz bestimmt stark gefördert wird. Die Technik interessiert mich schon lange!

Der Brezelknoten (auch Bretzel- oder Brätzelknoten) ist ein traditioneller Posamentenbesatz.

Ausblick auf die nächsten Wochen

Während ich diesen Blogbeitrag schreibe, stehen die gepackten Kurskisten schon wieder fertig zum Verladen in der Werkstatt: Ende der Woche geht es in Richtung Aachen zu Elvira Altdorf, in deren Filzatelier ich schon zwei Wochenendkurse gegeben habe. Ich freue mich sehr darauf, wieder bei ihr zu unterrichten, denn sie und ihr Mann Heinz kümmern sich ganz großartig um das Wohl von Teilnehmerinnen und Dozentin.

Ende Mai gehe ich ins Kloster – wenn auch nur für ein Wochenende: Dann bin ich mit einem Knopfkurs der VHS Ehingen im dortigen Franziskanerkloster zu Gast. Anfang Juli stehen die nächsten Kurse im Ballenbergzentrum in der Schweiz auf dem Programm, und am letzten Juli-Wochenende verbringe ich ein Wochenende im Paradies – genauer gesagt im Wampendobler Paradies von Petra und Marc Herrmann in Niederbayern, die mich eingeladen haben, einen Workshop in ihren Räumen zu geben. Zwischen Schweiz und Niederbayern trefft ihr mich noch beim ersten Markt nach langer Pause: auf dem Nordendorfer Handwerkermarkt am Sonntag, 17. Juli.

Weitere Kurse in Brandenburg und in den Niederlanden folgen im Spätsommer. Wenn ihr Lust habt, dabei zu sein, findet ihr alle Termine und Informationen zur Anmeldung hier. Ich freue mich jedenfalls darauf, viele Knopffans wiederzusehen oder neu kennenzulernen!